Von Schneekatzen und Martins Erzählungen : Motomogli zu Gast im KatzenTRaum!

Eigentlich war sie nicht eingeladen ! Doch das interessierte Frau Holle anscheinend wenig und so schneite es seit Anfang Freitag kräftig in Südbayern, so dass die teilweise recht schwierigen Strassenverhältnisse sicher den ein oder anderen Motomogli-Fan von einem Besuch unseres Treffens mit Martin und Mogli am Samstag, den 21. Januar abhielt. Dazu nur eines : Sie haben echt was versäumt !

Hatten wir zuerst befürchtet, dass sich auch die Beiden den Schneemassen geschlagen geben würden, staunten wir dann umso mehr. Denn unsere Gäste erschienen nicht etwa pünktlich sondern bereits weit vor dem vereinbarten Termin um 13:00 Uhr ! Wobei sofort zu sehen war, Prinzessin Mogli nahm den Flockenwirbel völlig gelassen zur Kenntnis. Aber wer am Himalaya unterwegs war, den kann der Irschenberg nicht schocken.

Zur Vorgeschichte: Wir hatten vor einem knappen Jahr über soziale Medien Kontakt mit Martin aufgenommen. Der in der Rosenheimer Gegend lebende gelernte Speditionskaufmann hielt sich zu dieser Zeit in Indien auf. Nachdem er unsere Anfrage nach einem Besuch im KatzenTRaum sofort positiv beantwortete, fieberten wir natürlich der Rückkehr von Martin und Mogli entgegen. Als die Beiden nach fast fünfeinhalb Jahren, 23 bereisten Ländern und 81.000 mit dem Motorrad zurückgelegten Kilometern wieder in der Heimat eingetroffen waren meldete sich Martin bei uns und so vereinbarten wir einen Besuchstermin. Da Mogli dann aber etwas unpässlich war, verschob sich der Besuch noch um eine Woche, jetzt war‘s aber soweit !

Inge’s Kaffeestadl war bis auf den letzten Platz gefüllt als Martin mit Mogli auf den Schultern  unter großem Beifall der Fans eintraf und mitten unter den Katzenträumern Platz nahm. Mogli schaute erst mit großen Augen um sich, ehe sie eine erste Erkundungsrunde durch den ganzen Raum antrat. Offensichtlich waren ihr die vielen Menschen etwas suspekt, trotzdem lies sie sich aber geduldig fotografieren. Als die ersten Fragen an Martin gestellt wurden, war sofort klar: Martin ist sehr offen, auskunftsfreudig und man hatte nach kurzer Zeit das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Jede Frage wurde ausführlich beantwortet und jeder Fotowunsch erfüllt.

Bei Kaffee und Schokokuchen erklärte er auch, wie er auf den Namen Mogli gekommen war. Er hatte die wenige Wochen alte Katze ja bei einer Motorradtour durch Marokko gefunden, Moglis Mutter war offenbar überfahren worden. Da er noch nicht wusste ob es sich um Katze oder Kater handelte, wählte er den neutralen Namen Mogli. Noch dazu war ja Mogli ein Waisenkind wie auch Mogli im Dschungelbuch. Außerdem hatte das Kätzchen noch keine Papiere und musste deshalb über einige Grenzen „gemogelt“ werden, da passte eben Mogli !  Später stellte man fest, dass Moglis Schwanz verletzt war und deshalb sehr gekürzt werden musste. Aber, wie er lachend erzählte, hatte auch das Vorteile. Da es öfters passierte, dass Mogli verschwunden war, erleichterte der verkürzte Schwanz die Suche. Denn so war, wenn keine Verständigung mit Einheimischen möglich war, ein Anzeigen der Schwanzverkürzung für die Identifizierung durch den bei bei der Suche Helfenden einfacher.

Da durch Corona viele Grenzen geschlossen waren, verbrachten die Beiden eine lange Zeit in Indien. Hier entstand auch der Buchbestseller „Mit der Katze um die halbe Welt“, dem ein zweiter Teil folgen soll. Martins Plan ist, in der zweiten Hälfte diesen Jahres mit Mogli nach Indien zu fliegen, da er dort die nötige Ruhe findet um kreativ tätig zu sein. Sein Honda Motorrad, die „Queen“, ist zur Zeit in Generalüberholung, wobei sich die Kosten wohl auf circa 5.000 € belaufen werden. 🙀 Auch eine Reise mit Mogli auf dem Fahrrad auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela würde Martin reizen.

Wobei ja Mogli mehr das Motorradfahren liebt. Bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h klettert sich noch neugierig rum, aber auch 60 km/h sind für sie kein Problem. Erst wenn es schneller wird verschwindet sie im schützenden Tankrucksack. So sind die Beiden auf Autobahnen auch mal mit 120 km/h unterwegs. Wobei es Martin nie auf Schnelligkeit ankommt, denn die Sehenswürdigkeiten der Route und vor allem der Kontakt mit den Menschen sind ihm wichtig. Wobei die Begleitung Moglis meist ein Vorteil war, so war sie vor allem in der Türkei immer ein „Türöffner“, es gab aber auch Situationen in denen nach der Entdeckung Moglis der Restaurantbesuch sofort zu Ende war.

Martin, der in der Medienarbeit von seiner Mama unterstützt wird, hatte auch einige Exemplare seines Buches mitgebracht die sofort reißenden Absatz fanden. Und jeder bekam natürlich noch seine persönliche Wunschwidmung !
Mogli machte in dieser Zeit ihr gewohntes Mittagsschläfchen im Transportrucksack. Als unsere Organisationschefin Tanja dann anmahnte es wäre Zeit mit der Besichtigung zu beginnen um die bald bevorstehende Mahlzeit der Katzen nicht zu stören, blieb Mogli im Kaffeestadl, setzte sich mitten unter den Katzenträumern auf einen Stuhl und lies geduldig alle Selfies über sich ergehen. Wobei sie klar machte : Fotos ja, aber nicht anlangen ! Wer sich nicht dran hielt bekam ein kostenloses Pfotentattoo von der Prinzessin !

Carolin Pech und Renate Holland führten Martin dann durch den gesamten Gnadenhof. Sie schilderten die Schicksale der einzelnen Katzen und die Abläufe des Tages. Martin zeigte sich sehr beeindruckt von der gesamten Anlage und zeigte großes Interesse. Auch der meistens störungsfreie Umgang aller Katzen miteinander wunderte ihn, für Mogli wäre es wohl etwas schwieriger.

In der Zwischenzeit bereiteten wir für Mogli Garnelen vor, da diese ja bekanntlich zu den Lieblingsmahlzeiten der Prinzessin gehören. Allerdings war Moglis Laune mittlerweile etwas gesunken, sie wollte offenbar nach Hause und da half auch keine Bestechung mehr. Was aber auch kein Wunder war, denn aus den eigentlich geplanten 90 Minuten waren mittlerweile knappe dreieinhalb Stunden geworden !  Doch noch hatte Renate Holland eine Überraschung bereit. Sie hatte zusammen mit Tanja Pollach nach einer kurzen Telefonkonferenz mit den anderen Vorstandsmitgliedern beschlossen, Martin die erste Ehrenmitgliedschaft des Vereins anzutragen. Dieser nahm spontan den Antrag an und so sind Martin und Mogli ab sofort offizielle Ehrenmitglieder des KatzenTRaum. e.V.  !

Die Zeit war wie im Fluge vergangen und nach einigen letzten Fotos sprang Mogli sichtlich erleichtert wieder auf Martins Schultern. Alle Katzenträumer zeigten sich begeistert über den sympathischen Auftritt von Motomogli und werden sicher beide weiter auf Facebook und Instagram auf ihren Abenteuern begleiten. Und natürlich wünschen alle Katzenträumer  spannende Abenteuer auf allen Reisen, Gesundheit und eine immer wieder glückliche Rückkehr. Und wir freuen uns jetzt schon auf einen zweiten Besuch der Beiden mit bestimmt wieder spannenden Geschichten.

Während seines Besuches gab Martin unserem Redakteur ein Exklusiv-Interview. Hier die Fragen mit ihren interessanten Antworten:

Hallo Martin, wie verrückt muss man sein um mit einer kleinen Katze auf dem Motorrad nach Indien zu fahren ?
Martin : Eigentlich garnicht ! Es hat sich einfach so ergeben. Wobei die Vorbereitung darauf circa 1 Jahr dauerte, auch die Marokkotour zählte dazu. Dann musste ja die Wohnung gekündigt werden, ebenso die Arbeit, ich hab ja sinnbildlich alle Zelte abgebrochen.

Wie wäre der Plan gewesen wenn nicht durch Corona die Grenzen geschlossen worden wären ?

Martin : Eigentlich genauso, der Aufenthalt in Indien wäre wohl nur kürzer gewesen. Mein Traum war : Ich möchte das Himalaya Gebirge sehen. Deshalb verbrachten wir auch circa 6 Monate in Nepal. Auf das Dach der Welt haben wir es logischerweise zwar nicht geschafft, aber immerhin überquerten wir die höchste Passstraße der Welt, den Khardung La, mit einer Höhe von immerhin knapp 5.500 mtr. Wirklich ein einmaliges Erlebnis. Und Mogli war natürlich dabei !

Was war im Rückblick das beste Essen auf der gesamten Tour ?
Martin : Eigentlich liebe ich die indische Küche. Aber das wirklich allerbeste auf der Tour gab’s in einem türkischen Lokal : „Testi Kebab“ ! Ein Eintopf mit vielen Gewürzen, der in einem Tontopf im Backrohr geschmort wird. Der Topf wird dabei mit Brotteig verschlossen. Schmeckt unglaublich gut ! ( Ein Bild dazu findet ihr in den angehängten Fotos )

Was hast du eher, Fernweh oder Heimweh ?
Martin : Ganz eindeutig, Fernweh !

Dann ist die Antwort auf die nächste Frage fast klar, welches Gefühl war schöner, wegfahren oder heimkommen ?
Martin : Ja, definitiv das wegfahren. Die Freude auf kommende Abenteuer, die Lust zu reisen und die Neugier auf das kommende Ungewisse. Natürlich kam ich auch gerne wieder heim, konnte meine Familie wieder sehen und meine Mama in die Arme schließen. Trotzdem bewegt dich in den Wochen davor, welche Probleme wohl auf dich warten. Behörden, Steuersachen, TÜV, Wohnung, lauter Dinge die in den letzten Jahren keine Rolle spielten. Ich wohne jetzt bei meinem Bruder in einem Zimmer, da ist die Umstellung doch nicht ganz so einfach. Mogli dagegen hat sich offenbar schnell umgestellt, zum Leidwesen der bayrischen Mäuse !

Hattest du vor Mogli auch schon Kontakt zu Katzen ?
Martin : Ja, ich bin praktisch mit Katzen aufgewachsen.

Wann kommt das zweite Buch ?
Martin : Das schreiben des Buches ist mir echt schwer gefallen, deshalb werde ich mich dazu auch nach Indien zurückziehen. Hier habe ich die dazu nötige Ruhe und auch das Leben ist billiger, mit 500 € im Monat kommt man locker aus. Wie lange ich dazu brauche weis ich noch nicht, aber es kommt bestimmt !

Was machst du eigentlich aktuell ?
Martin : Ich kümmere mich um den Aufbau meines Webshops, habe einige Termine bei Fernseh- und Rundfunkanstalten. Dazu kommen eben viele Sachen wie Steuer und Ähnliches. Auch der Kontakt zu alten Freunden ist mir wichtig. Und dann beginnt eben  langsam die Vorbereitung auf Indien, bzw. das neue Buch. Mogli und ich werden fliegen, wobei ich da noch alle Vorschriften der Fluggesellschaften abkläre. Denn Mogli bleibt natürlich bei mir in der Kabine. Ich hab gehört, es gibt eine Vorschrift, eine Katze dürfte nicht mehr als viereinhalb Kilo wiegen, Mogli liegt jetzt bei 5 kg. Aber irgendwie schaffen wir das schon !

Wieviele Fotos hast du auf eurer Tour gemacht und planst du Vorträge ?
Martin : Circa 100.000 Fotos !! Und ja, ich plane zur Zeit Vorträge, muss aber erst noch die Bilder sortieren und auswählen.

Hast du eine bestimmte Traumroute ?
Martin : Ja, die hab ich tatsächlich. Und zwar Südamerika. Am Amazonas entlang, hier gibt es eine unglaubliche Vielzahl von Tieren und Pflanzen, das fasziniert mich. Dazu gibt es die Möglichkeit Richtung Patagonien zu fahren, allerdings nicht auf Schnellstraßen. Schließlich ist es mir wichtig Land und Leute kennenzulernen.

Und jetzt noch eine schwere Frage : Martin, wo siehst du dich in 20 Jahren ?
Martin : ( überlegt länger ) Eine interessante Frage ! Ich sehe mich im indischen Bergland in einer einfachen Hütte mit Hühnern und Ziegen. Ein einfaches, aber zufriedenes Leben mit Freunden und Tieren. Das kann ich mir vorstellen.

Martin, das was schon fast. Vielen Dank für deine offenen Antworten. Zum Schluß noch 4 Fragen mit der Bitte um eine kurze Antwort :

- Honda oder Harley : Natürlich Honda
- Fisch oder Fleisch : Ich mag beides, aber Fleisch
- Bayern oder Brandenburg ( hier wurde Martin geboren ) wegen der Berge Bayern
- Hamburger oder Leberkässemmel : LEBERKÄSSEMMEL mit süßen Senf ( mit voller Überzeugung und mit extra vielen Ausrufezeichen )  !!!!!

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