Renate Holland: Von Zusmarshausen über Singapur nach New York

oder

auf einen Kaffee mit Arnold Schwarzenegger 💪☕️💪

Heute möchten wir euch mal unsere 1. Vorsitzende so vorstellen, wie ihr sie vielleicht noch nicht kennt. Wie sicherlich die meisten von euch wissen, ist Renate seit über 10 Jahren Erste Vorsitzende des KatzenTRaum e.V. und war in dieser Position maßgeblich an der Planung und dem Bau unseres neuen Gnadenhofs in Bruckmühl beteiligt. Bekannt ist auch, dass sie 2001 ihr erstes Fitnessstudio übernahm, das Zweite 2003 und 2008 die Fitnesskette „speedfitness“ gründete , die mittlerweile neun top ausgestattete Studios im südbayerischen Raum betreibt. Doch nur wenige wissen, wer Renate Holland wirklich ist und was sie früher so gemacht hat.

Und da wollen wir heute etwas Licht ins Dunkel bringen!

Wobei wir voraus anmerken möchte, dass Renate sicher die Allerletzte ist, die großen Wert auf frühere sportliche Erfolge legt, auch für ihr Okay zu diesem Beitrag waren einige Überredungskünste notwendig. Doch nun lasst uns in das interessante „Vorleben“ von Renate eintauchen.

Nachdem Renate eine Ausbildung als EH-Kauffrau erfolgreich abgeschlossen hatte, war schon abzusehen, dass ihr Lebensmotto „Es muss sich immer was bewegen“ noch zu einigen Überraschungen führen würde. Wobei sie das „bewegen“ durchaus wörtlich nahm und sich bereits damals als 18 jährige einer Damen-Fußballmannschaft anschloss und dazu ihrer Leidenschaft in den folgenden Jahren, dem Tanzen und dem Surfen, nachging. Wobei Renate natürlich nicht beim Walzer oder Foxtrott blieb, nein, der Rock’n’Roll musste es sein. Was zu dem Ergebnis führte, dass sie in der Formation den Titel „Vize-Europa-Meisterin“ errang. Beim Surfen konnte man sie dann öfters bei jedem Wind und Wetter auf den Gewässern des Ammersees beobachten.

Der Ammersee spielte auch in ihrem weiteren Leben eine Rolle, denn hier betrieb sie ab 1980 mit ihrem Bruder den damals sehr bekannten „Schneiderwirt in Utting“. Ein in den Achtzigern auch von vielen Schauspielern und Politikern besuchtes Restaurant, der legendäre Gottfried John, Ruth Maria Kubitschek und auch der damalige bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel waren hier öfters zu Gast. Wobei wir sicher sind, wäre Markus Söder damals schon politisch tätig gewesen, dann hätte auch er hier seine geliebte Leberkässemmel verzehrt. Und wer Renate näher kennt, der weiß, dass sie hier von morgens bis abends vor Ort und ihr keine Arbeit zu viel war. Das Leben in der Gastronomie ist bekanntlich hart, es bleibt wenig freie Zeit und so wurden auch die Mahlzeiten meist nebenbei und oft spät in der Nacht eingenommen. Was aber mit der Zeit dazu führte, dass die Waage ein immer höheres Gewicht anzeigte, was Renate nun überhaupt nicht lustig fand.

Schnell war klar, da muss eine Lösung her und die kam in Gestalt einer Freundin, die ihr von einem kleinen Fitnessstudio in der Nähe des Sechzger-Stadions erzählte. Hier lernte sie den richtigen Umgang mit den Geräten und so dauerte es nicht mehr lange, bis auch die ersten Pfunde purzelten. Das Training und die Veränderung ihrer Figur faszinierten sie. Zur selben Zeit, wir schreiben das Jahr 1982, eröffnete im Herbst dann ganz in der Nähe, in der Rosenheimer Straße ein völlig neues ***** Sterne Studio, betrieben von Alfred Busek, der gemeinhin als Gründer und Wegbereiter des Bodybuildings in Deutschland gilt. Natürlich zog es auch Renate hier hin, noch dazu, da der wohl weltweit bekannteste Bodybuilder Arnold Schwarzenegger zur Eröffnung kam und hier trainierte. Hier lernte sie auch Fritz Egner und Thomas Gottschalk kennen, wie auch Eisi Gulp mit dem sie heute immer noch befreundet ist und der noch immer zum Training in eines ihrer Studios kommt. Und natürlich besucht uns Eisi auch in unserem Gnadenhof, schließlich ist er ja auch Pate!

All dies war natürlich ein riesiger Ansporn, noch dazu, weil ihr Alfred Busek eine gute Veranlagung zusprach. Renate nützte nun jede freie Zeit neben ihrer Arbeit zum Training, ihr Ehrgeiz war erwacht. Bereits im Frühjahr 1983, also erst nach wenigen Monaten intensiven Trainings führte sie ihr Weg nach Landshut, hier fanden nämlich die Bayerischen Meisterschaften statt. Und so hieß die Bayerische Vize-Meisterin in diesem Jahr Renate Holland!

Doch die bayerische Konkurrenz war der ehrgeizigen Renate nicht genug und so kam es, dass sie bei den im Deutschen Museum in München stattfindenden Deutschen Meisterschaften nur eine Woche später auch den deutschen Vizemeister Titel errang, übrigens jetzt vor der bayerischen Meisterin. Nun wollte sie immer mehr, obwohl sie im Schneiderwirt den Gästen das feinste Essen servierte, fanden sich auf ihrem Teller meist nur diverse Salate, Pute, Fisch, Gemüse oder Nudeln bzw. Reis. Nach einem ihrer erfolgreichen Wettkämpfen passierte es dann aber doch, Renate musste sich auch mal was gönnen und packte sich eine große Portion Walnuss-Eis, übergoss es mit jeder Menge Eierlikör und gab sich hemmungslos dem lange entbehrten Genuss hin. Doch danach schlug sofort das schlechte Gewissen zu und Renate trainierte noch ehrgeiziger, schließlich hatte sie noch große Ziele!

Ein unvergessliches Erlebnis war dann auch, als sie anlässlich eines Urlaubs in den USA einer Einladung von Arnold Schwarzenegger in Kalifornien folgte. Wer kann schon von sich behaupten, er wäre bei „Arnie“ zum Kaffee trinken gewesen? Dabei präsentierte er sich als charmanter Steyrer, der allein schon durch seine Präsenz beeindruckte. Der siebenfache Mister Olympia der auch durch die  „Conan“ und „Terminator“ Filme zu Weltruhm kam, wurde später noch der Gouverneur Kaliforniens.

Nun folgte mit 1985 ihre wohl erfolgreichste Zeit. Das Jahr begann mit der Europameisterschaft im spanische Madrid und einer strahlenden Vize-Europameisterin Renate Holland! Nach dem Rückflug aus Madrid startete sie nun zu einem buchstäblichen Höhenflug, dieser führte sie zum Deutschen Meistertitel in der Klasse unter 52 kg und den Gesamtsieg über alle Klassen. Was wiederum dazu führte, dass sie nun auch für die Weltmeisterschaft qualifiziert war, die in diesem Jahr im belgischen Brüssel stattfand. Und aus der Vize-Europameisterin und Deutschen Meisterin wurde nun eine großartige Vize-Weltmeisterin. Im Herbst ging es dann nach Stuttgart zur Weltmeisterschaft im „Paar-Posing“ bei der sie gemeinsam mit Peter Hensel antrat. Und schnell war klar, es konnte nur ein Weltmeisterpaar geben, Renate und Peter hatten es geschafft! Zum Abschluss dieses außerordentlich erfolgreichen Jahres erreichte sie dann noch in London bei den World Games eine Silbermedaille, also ein fast komplettes Jahr!

Und genau dieses „fast“ wollte Renate im folgenden Jahr aus ihrer Karriere streichen. Ihr Ziel war klar, einen WM-Titel im Einzel. Dem ordnete sie alle anderen Aktivitäten unter, in Singapur sollte es endlich klappen! Und Südostasien war ein gutes Pflaster, die Tage in Singapur wird Renate nie vergessen. Am Ende funkelte die ersehnte Goldmedaille an ihrem Hals, sie war und bleibt die Weltmeisterin im Bodybuilding Einzel 1986. Die, nur körperlich, kleine Renate Holland aus dem idyllischen Zusmarshausen hatte ihr großes Ziel erreicht!

In den drei folgenden Jahren konnte Renate weitere Erfolge feiern. Sie galt nun als Profi und durfte so bei der Profi WM im canadischen Toronto starten. Hier erreichte sie gemeinsam mit Peter Hensel die Bronzemedaille bei den Paaren. 1987 und 1988 folgte dann zum Abschluss ihrer herausragenden Karriere noch die Teilnahme bei den MS Olympia, einem der wichtigsten Wettkämpfe im Bodybuilding. Dazu reiste sie jeweils nach New York, wobei die Wettkämpfe nicht irgendwo stattfanden, sondern im weltberühmten Mekka des Sports, im Madison Square Garden, der bis zu 20.000 Zuschauer fasst. Hier fand übrigens auch 1974 der berühmte Superboxkampf zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier statt. In diesen „heiligen Hallen“ gelang es Renate, sich in beiden Jahren unter den „Top Ten“ zu platzieren, eine großartiger Erfolg!

Doch damit hatte Renate all ihre sportlichen Ziele erreicht und verabschiedete sich Ende 1989 vom großen Wettkampfsport. Die folgenden Jahre verbrachte sich als „Personal Trainer“, dabei konnte sie auch viele Prominente zu ihren Kunden zählen. Gemeinsam mit ihrem Mann baute sie dann ihr Fitness-Imperium auf, widmete sich aber auch weiter ihrer Berufung, durch gesunde Ernährung und richtige körperliche Fitness vielen Menschen ein gesünderes Leben zu ermöglichen. Und dabei gilt bis zu dem heutigen Tag: „Es muss sich immer was bewegen“!

Ihr unternehmerisches Wissen, brachte sie dann 2015 in unseren Verein ein und wollte ihre Kraft, ihr Wissen und ihre Energie aus Dankbarkeit weitergeben, das war und ist ihr eine Herzensangelegenheit! Und da ihr der Tierschutz ganz besonders am Herzen liegt, wollte sie das für die Tiere tun. Zuhause hat sie übrigens ihren kleinen eigenen Gnadenhof, denn 12 Stubentiger und 7 kleine Hündchen füllen ihr Haus mit Leben und halten sie immer in Bewegung!

Doch selbst die nimmermüde Renate braucht manchmal etwas Ruhe, dann lädt sie ihre Energiereserven  in ihrer Limonaia am Gardasee auf. Die vielen Zitrusfrüchte die dort wachsen, wie Zitronen, Grapefruit, Orangen und Mandarinen werden natürlich selbst gepflückt und dann geht es zurück über den Brenner, schließlich werden sie zwischen Dezember bis Februar zugunsten der Miezen vom KatzenTRaum in unserem Gnadenhof verkauft.

Wir finden, soviel Engagement ist aller Ehren wert und deshalb war es auch an der Zeit, die wahrscheinlich vielen Katzenträumern nicht bekannten Seiten von Renate Holland einmal zu beleuchten und vorzustellen. Vielen Dank an Renate, die über ihren Schatten sprang und uns ermöglichte, euch ihre höchst erfolgreiche Karriere exklusiv unseren Newsletter-Lesern näher zubringen.

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