Caro spricht Klartext !

Caro Pech, Betriebsleitung unseres Gnadenhofs in Bruckmühl ist leidenschaftliche Tierschützerin. Bei all ihrem Handeln steht immer das Wohl der Tiere im Vordergrund. Hier berichtet sie über ihre Arbeit und über Schicksale die fast täglich an sie herangetragen werden.

 

Warum ist ein Gnadenhof für Katzen überhaupt nötig?

 

In meinem Alltag im Gnadenhof KatzenTRaum e.V. werde ich häufig mit dieser Frage konfrontiert.
Vor allem seitdem wir in unserem neuen, wunderschönen Gebäude leben, in dem die Katzen noch artgerechter leben können und viel mehr Platz haben als im alten Hof, fragt sich der ein oder andere, warum so ein großes Gebäude alleine nur für Katzen errichtet wurde, und nicht jedoch ein Gebäude für hilfsbedürftige/alte/kranke Menschen. Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach:


WIR haben uns entschieden Tieren zu helfen,
weil so viele Menschen sich entschieden haben, Tieren weh zu tun,
sie zu vernachlässigen oder einfach auszusetzen.


Wohin denn sonst mit den ganzen alten, schwer kranken Tieren, die teilweise unvermittelbar sind?
Wir bieten den Katzen eine optimale medizinische Versorgung, ein warmes, gemütliches zu Hause mit großem Garten, einen vollen Futternapf und eine Ernährung die auf die Katze optimal abgestimmt ist, frisches Wasser, Spielzeug, Kratzbäume, Höhlen und viele Pfleger und Helfer die sich der Tiere annehmen und sie versorgen.
Die Menschen die bei mir anrufen sind meistens verzweifelt. Die Gründe, weshalb sie ihre Katzen abgeben sind unterschiedlich und ich möchte im folgendem Text gerne einige davon aufzählen und gleichzeitig ein paar unserer traurigsten Schicksale vorstellen:


Häufig rufen Menschen bei mir an, deren eigene Katze nun alt und dadurch etwas schwieriger und im schlimmsten Fall zusätzlich akut oder chronisch erkrankt ist. Der erhöhte Arbeitsaufwand und die Tierarztkosten sind meistens dann der Anlass dafür, dass die Katze nun ausziehen muss. Nicht selten nehmen wir auch alte und chronisch kranke Katzen auf, deren Besitzer ins Pflegeheim mussten oder traurigerweise sogar verstorben sind. Oft hat sich einfach die Lebenssituation der Anrufer geändert: Paare haben sich getrennt und jetzt hat keiner mehr Zeit und Lust sich um das gemeinsam angeschaffte Tier zu kümmern. Eine Sache, die ich nie verstehen werde. Ein Tier ist ein Lebewesen für dessen komplettes Leben man Verantwortung übernommen hat, auch wenn sich das Leben ändert! Manchmal ist auch das neu geborene Baby der Grund, weshalb die alte Katze jetzt weg muss,oder eine neue junge Katze, die mit der alten Katze nicht so gut klar kommt. Das alte, alt eingesessene Tier das eigentlich „Hausrecht“ hat, muss jetzt das Feld räumen.


Eine Ungerechtigkeit die für mich nicht nachzuvollziehen ist. Unser 3 jähriger Maine Coon Kater Diego ist das beste Beispiel dafür. Er hatte ein zu Hause, durfte dort aber leider nicht mehr bleiben da seine Besitzer Eltern wurden. Diego ist ein wunderschöner, liebevoller und sozialer Kater, leidet allerdings an einer degenerativen Veränderung der Wirbelsäule und verliert deshalb hin und wieder etwas Urin. Mit einem neuen Baby war dies anscheinend nicht zu vereinbaren.


Es landen aber auch Katzen bei mir im Gnadenhof, die schon jahrelang krank sind, deren Besitzer die Tiere jedoch nie behandelten und die Erkrankung nun so weit vorgeschritten ist, dass sich die Besitzer den Zustand des Tieres nicht mehr mit „anschauen“ können. Krankheiten, die Wochen, Monate oder gar jahrelang unbehandelt bleiben, sind meistens nur sehr schwer bis gar nicht mehr heilbar. Ich unternehmen immer alles um das Leben jeder Katze retten.


Und obwohl wir als Gnadenhof nicht dafür zuständig sind und auch keinerlei Zuschüsse von den Gemeinden dafür erhalten, sondern nur von Spenden und Patenschaften leben, 
nehmen wir im Notfall auch verletzte oder kranke Fundkatzen auf, weil wir auch hier nicht weg schauen.

Diese armen, heimatlosen Tiere streunen oft jahrelang durch die Gegend und keiner fühlt sich verantwortlich. Erst dann, wenn das Tier augenscheinlich schwer krank ist, wird meistens gehandelt.
Ein aktuelles Beispiel ist mein momentan größtes Sorgenkind: Kater „Herbert“. Herbert ist 5 Jahre alt und lebte wahrscheinlich jahrelang auf der Straße. Er hat wohl immer wieder Menschen gefunden die ihn gefüttert haben, aber richtig angenommen hat sich seiner niemand. Richtig „zu Hause“ war er nirgends. Vor 2 Monaten ist der Kater einer Finderin aufgefallen und sie erkannte Herberts blutige Wunde auf seiner Nase. Als sie Kontakt zu uns aufnahm und erklärte, dass der Kater verletzt war, entschied ich den Kater sofort bei uns aufzunehmen. Ich bat die Finderin darum, mir im Vorfeld ein Foto zu schicken, um die Größe der Wunde einzuschätzen und um einzuplanen, welche medizinischen Maßnahmen ich einleiten muss. Durch meine tiermedizinische Erfahrung erkannte ich anhand des Fotos leider sofort – das war keine Wunde auf Herberts Nase. Herbert war leider an einem Plattenepithelkarzinom im Nasenbereich erkrankt. Das Plattenepithelkarzinom ist ein bösartiger Hauttumor, der zu einer Form des weißen Hautkrebses zählt.
Der Tumor auf Herberts Nasenbreich war weit ausgebreitet, wuchs anscheinend schon seit einer Weile und grenzte bereits an Herbert‘s linkem Auge.


Als ich Herbert aufnahm fiel mir sofort auf wie stabil und munter er war, angesichts der großen, blutigen, geschwulstartigen Veränderung in seinem Nasenbereich, und während ich ihn untersuchte bemerkte ich dass einer seiner Lymphknoten im Halsbereich angeschwollen war. Ich packte den Kater ein und fuhr mit ihm sofort in die Tierarztpraxis Dr. Werth in Feldkirchen Westerham. Eine genaue Untersuchung und eine Probeentnahme der blutigen Stelle zwischen Herberts Nasen und Augenbereich bestätigte leider den Verdacht :  Plattenepithelkarzinom + auffällige Veränderung des Lymphknotens.


Schon bevor wir das Ergebnis der Biopsie erhielten war uns allen bewusst, dass es sich um den abnorm veränderten Lymphknoten um eine Metastase handelte. Diese konnte man jedoch mit einem operativen Eingriff relativ einfach entfernen. Die größere und weitaus schwierigere Baustelle die wir nun vor uns hatten war der Tumor auf Herberts Nase. Die einzige Behandlung die bei einem Plattenepithelkarzinom im Nasenbereich erfolgreich helfen kann ist einzig und allein eine Bestrahlungstherapie. Diese wird in allerdings nur ganz wenigen größeren Kliniken angeboten. Wir machten uns auf die weite Reise und besuchten mit Herbert mehrere dieser Kliniken, die die Behandlung jedoch ablehnten. Der Grund: Durch eine spezielle Computertomografie waren zusätzlich kleine Veränderung der Lunge zu erkennen, die bei einem normalen CT oder einem Röntgenbild gar nicht dargestellt werden konnten. Das heißt, es bestand plötzlich noch der Verdacht auf Metastasen in der Lunge. Noch nicht weit fortgeschritten, aber erkennbar. Herberts Atmung war frei und unauffällig, keiner der Tierärzte konnte beim Abhören des Katers irgendeine Veränderung wahrnehmen. Das bedeutete, was die kleinen Metastasen in der Lunge anging, hatte Herbert keinerlei Symptome oder Beschwerden. Allerdings wurde mir mitgeteilt dass man diese Metastasen zwar zusätzlich zum Nasenspiegel bestrahlen könne und man es „theoretisch“ versuchen könnte, aber es sei nicht gesichert, dass man damit wirklich was erreichen kann. Die Prognose sei vorsichtig bis kritisch, deshalb wurde die Therapie abgelehnt. Das Risiko, dass der Kater trotz Therapie doch nicht geheilt wird, sei zu hoch.


Für mich war es ein Schlag ins Gesicht. Ich habe es nicht eingesehen, warum man nicht zumindest den sichtbaren Tumor ins Herberts Gesicht behandeln konnte, damit der junge, lebensfrohe Kater wenigstens noch eine beschwerdefrei Zeit erleben durfte, in der der Tumor nicht noch mehr von seinem Gesicht zerstörte. Ich sah also diesen jungen, vitalen Kater vor mir sitzen und sollte ihn einfach aufgeben? Ich sollte dabei zusehen wie der Tumor nach und nach sein Gesicht zerfraß?
Oder die Alternative, ich lasse den den armen jungen Kater einschläfern und beraube ihn um sein junges  Leben, an dem er so sehr hing und das er sichtlich liebte?


Beides Optionen die ich definitiv nicht akzeptierte.


Tage und Nächtelang recherchierte ich im Internet nach Therapien, führte Telefonate mit zahlreichen Tierärzten und Beratungsstellen, las mich in Studien ein und verbrachte jede freie Minute damit etwas und vor allem jemanden zu finden, der unserem „Herbert“ helfen konnte oder es zumindest versuchen wollte. Nach unzähligen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Tierärzten, Fachleuten und Beratern wurde mir die Tierarztpraxis Dr. Sonntag in München ans Herz gelegt. Dr. Sonntag ist ein Spezialist für Tumorbehandlung vor allem im dermatologischen Bereich der Tiermedizin, der neben einer Bestrahlungstherapie für diverse Hautkrebsvarianten auch noch weitere Behandlungsmöglichkeiten erfolgreich praktiziert.


Natürlich nahm ich sofort Kontakt auf und schickte Herrn Dr. Sonntag sowohl Bilder von HerbertsTumorgewebe im Gesicht, als auch die Vorberichte und die weiteren Diagnosen der Kliniken. Relativ schnell erhielt ich die Antwort mit einer sehr professionellen und genauen Beschreibung der möglichen ( und nicht-möglichen ) Behandlungsmöglichkeiten um Herberts Leben zu verlängern, seine Lebensqualität zu verbessern oder im besten Fall den Kater sogar zu heilen. Die Sicherheit, dass wir den Krebs komplett los werden würden, konnte mir natürlich auch Dr. Sonntag nicht geben. Für ihn war es allerdings definitiv einen Versuch wert. Sein Kampfgeist war geweckt!


Eine Lebensverlängerung für den erst 5 Jahre alten Kater und eine Verkleinerung des tumorartigen Gewebes in Herberts Gesicht, war alles was ich mir erträumen konnte! Da wir sofort handeln mussten damit der Tumor nicht noch weiter wuchs, vereinbarten wir einen zeitnahen Termin. Ich stellte Herbert in der Praxis Dr. Sonntag vor, und nach einem sehr ausführlichen und freundlichen Beratungsgespräch erhielt der Kater seine erste Bestrahlungstherapie, die wir dann alle 2 Wochen wiederholten. Schon nach der ersten Sitzung erkannte man innerhalb einer Woche dass der Tumor kaum mehr blutete, nicht mehr so „nässte“ und sogar etwas schrumpfte. Beim zweiten Bestrahlungstermin bekam „Herbert“ zusätzlich eine lokale Chemotherapie in und unter das Tumorgewebe injiziert. Nach diesem Termin schwellte der Tumor großflächig ab und die „blumenkohlartigen“ Gewölbe, die der Tumor verursachte, verschwanden komplett. Bei der 3. Sitzung erhielt Herbert neben der Bestrahlungstherapie zusätzlich eine Elektrochemotherapie. Durch Anlegen eines örtlichen pulsierenden Stromfeldes werden an der tumorösen Stelle die Poren der Tumorzellen geöffnet, so dass das Chemotherapeutikum in einer um das 8.000 – 10.000-fache höheren Konzentration eindringen kann, was zum Absterben der Tumorzelle führt. Zusätzlich erhielt Herbert an diesem Tag ein speziellesChemotherapeutikum in die Vene. Da dies bei dieser Behandlung nur einmal geschieht, sind wenige bis gar keine Nebenwirkungen zu erwarten.


Nach dieser Sitzung bildete sich der Tumor nochmal ein großzügiges Stück zurück. Herr Dr. Sonntag ist so begeistert von diesem Ergebnis, dass wir schon einen weiteren Plan austüfteln: Wenn der Tumor bis Februar gleichbleibend klein bleibt oder im besten Fall noch mehr schrumpft, ziehen wir einen Hautlappen über das offene Gewebe. Die Wahrheit ist, dass die offene Stelle an „Herberts“ Nase immer bleiben wird, selbst wenn der Krebs besiegt ist. Optisch sehen wir keinen Grund operativ einzugreifen, Herbert wäre auch mit kahler, offener Stelle im Gesicht wunderschön! Um die offene Stelle aber vor Infektionen zu schützen, planen wir, operativ einen kleinen Hautlappen darüber zu ziehen, der dann die Stelle vor äußeren Einwirkungen schützt. Fazit: Die Therapie schlägt sichtlich an. Es werden sicherlich noch weitere Behandlungen nötig sein, um Herbert komplett zu heilen oder ihm zumindest noch mehr zu helfen. Vor allem was die Metastasen in der Lunge betrifft, tüfteln wir momentan einen größeren Behandlungsplan aus. Das aller Beste daran ist: Herbert geht es blendend. Die Bestrahlungstherapie und auch die Chemotherapie hat keinerlei Nebenwirkung hinterlassen. Dadurch dass Herberts Tumor nicht mehr so groß und blutig ist, hat er auch keinerlei Schmerzen. Er stolziert durch den KatzenTRaum wie ein kleiner Prinz, frisst gut und leidenschaftlich und alle Pfleger und Helfer lieben und verwöhnen ihn mit allen Leckereien die er sich nur wünscht. Herberts Krebstherapie wird von unseren tollen Tierärzten aus der Tierarztpraxis Dr. Werth begleitet und unterstützt. Sarah Scott, unsere Tierärztin und gleichzeitig Freundin, steckt ebenfalls ihr ganzes Herzblut in all unsere Pfleglinge.


Und nein, niemand kann mir versprechen, dass Herbert je ganz „geheilt“ sein wird. Ich weiß nur, ich werde alles versuchen um ihn zu heilen, und wenn das nicht möglich sein sollte, werde ich alles Erdenkliche tun um ihm die Zeit, die er noch hat, schön und schmerzfrei zu gestalten. Kein bösartiger Tumor soll sein Gesicht zerfressen! Die Zeit, die er jetzt noch hat, egal wie lange sie noch andauernd, ist wertvoll und schön. Und das ist das einzige, was für mich zählt. Ich bin so unendlich dankbar dafür in Herrn Dr. Sonntag einen so tollen Tierarzt gefunden haben, der unserem Herbert so sehr hilft und unseren Verein unterstützt. Herbert ist für ihn mittlerweile ebenfalls eine Herzensangelegenheit.


Herbert ist aber nur ein Fall, weshalb es so einen Gnadenhof wie uns geben muss. Im KatzenTRaum erleben wir so viele schlimme Schicksale. Einiger unserer Katzen leiden an einer krankheitsbedingten Inkontinenz. Der erhöhte Arbeitsaufwand ist häufig der Grund, weshalb viele Menschen diese Katze einfach nicht mehr behalten wollen oder können. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist unsere querschnittsgelähmte 2 Jahre alte Katzendame „Lara“, die vermutlich eine Verletzung durch eine Kollision mit einem Auto erlitt, und dadurch ihre Hinterbeine nicht mehr benutzen kann. Ihre Hinterbeine sind zwar nicht komplett bewegungsunfähig, Lara kann jedoch nicht mehr aufrecht stehen oder laufen, sondern „schleift“ die beiden Beinchen hinter sich her. Ihre Vorbesitzerin wollte sie so gerne behalten, aber einer gelähmte „Wickelkatze“ konnten sie einfach nicht gerecht werden. Bei uns wird Lara 2 x am Tag gebadet, eingeschmiert, gepudert und gewickelt.


Zum Schutz, damit Lara sich nicht wund „reibt“ beim Krabbeln, werden ihre Hinterbeinchen 2 x täglich mit einem lockeren Verband eingewickelt. Alle Versuche Lara an ein Laufwägelchen zu gewöhnen sind kläglich gescheitert, Lara akzeptiert ihn einfach nicht. Auch eine „Drag Bag“, eine im Internet erhältliche „Tasche“, mit der man das Hinterteil einer gelähmten Katze gut schützen kann, damit sie sich nicht wund „kriecht“, toleriert die temperamentvolle Katzendame leider überhaupt nicht. Aber: Lara ist auch so glücklich! Sie klettert  Kratzbäume hinauf, zieht sich sogar an unserem Baum im Garten hinauf und tobt wie eine Wilde durch unseren Begegnungsraum.Trotz Lähmung ist Lara eine sehr glückliche Katzendame!
Natürlich gibt es aber hier auch wieder Stimmen, die sich fragen, warum schläfert man so ein teilweise gelähmtes Tier nicht einfach ein? Genau deshalb! Weil Lara trotz Behinderung leben will, weil sie lebensfroh und glücklich ist! Nur weil ein Leben anders aussieht als ein normales, gesundes Leben, bedeutetet es nicht, dass es weniger wert ist!


Gottseidank gibt es aber auch viele Stimmen, die unsere Arbeit verstehen und unterstützen. Wir stehen mit sehr vielen Vereinen und privaten Tierschützern in Kontakt, über die uns auch unsere neueste Bewohnerin gebracht wurde: Katzendame „Nala“ ist eine zierliche, schwarze Katzendame, die auf beiden Augen teilweise erblindet ist. Sie läuft in einer geduckten Haltung, nicht nur, weil sie an einer leichten Ataxie erkrankt ist. Nein, Nalas Schicksal ist ein viel schlimmeres: Die süße, immer freundliche und verschmuste Katzendame wurde jahrelang in einem Hasenstall gehalten. Da sie durch die Ataxie an einer leichten Inkontinenz litt, wurde sie von ihren damaligen Besitzern einfach in einen Hasenstall gesperrt, in dem sie nicht einmal aufrecht stehen konnte.
Deshalb ist Nalas Haltung auch immer gebückt, sie läuft immer wie eine kleine „Schildkröte“. Durch Physiotherapie wurde Nalas Haltung allerdings schon in den wenigen Wochen in denen sie bei uns ist deutlich besser! Heute jagt sie sogar schon einem kleinem Raschelball hinterher! Die schlimme Mittelohrentzündung, an der die arme Kätzin vermutlich mehrere Monate oder sogar jahrelang litt, wurde leider nie behandelt und ist mittlerweile chronisch. Bei uns wird Nala jetzt medikamentös behandelt, man bemerkt schon eine Besserung! Wir versuchen dadurch einen operativen Eingriff noch abzuwenden der ihr sonst noch bevor steht. Bei uns auf dem Gnadenhof hat Nala endlich einen Platz gefunden, wo sie geliebt wird und akzeptiert wird, so wie sie ist. Trotz Handicap und Inkontinenz. Bei uns ist sie endlich frei und nicht mehr eingesperrt. Sie kann sich endlich so viel bewegen wie sie will. Springen und Klettern wird Nala jedoch neurologisch bedingt vermutlich nie können.
Wenn man mich also wirklich fragt, warum ist so ein Gnadenhof überhaupt nötig?
Genau aus diesen Gründen.


Das hier waren nur ein paar wenige Fälle, mit denen ich jeden Tag konfrontiert werde. Ich führe täglich Gespräche mit verzweifelten Katzenrettern oder Katzenbesitzern. Meine Warteliste, auf der alle Katzen aufgeführt werden, die auf einen freien Platz bei uns im KatzenTRaum warten, sprengt mittlerweile jeden Rahmen. Teilweise werden ich erpresst von Katzenbesitzern, die mir drohen, wenn ich die Katze nicht sofort aufnehme, würde sie eingeschläfert werden. Da mir ein respektvoller und freundlicher Umgang wichtig ist, und ich das das auch von meinen Mitarbeitern erwarte, werden solche Angelegenheiten diplomatisch geklärt.
Unsere Liebe zu den Tieren und die optimale Versorgung und Betreuung ist das einzige was für uns zählt, und ist auch das einzige, was uns interessiert. Stimmen die uns in Frage stellen, und Stimmen, die vor allem mich und meinen Einsatz für jedes Katzenleben nicht verstehen können, berühren mich gar nicht. Ich werde weiterhin um jedes Katzenleben im KatzenTRaum kämpfen, unabhängig davon, was irgendein anderer davon hält.
Deshalb helfe ich auch Menschen in Notlagen und auch bei der medizinischen Erstversorgung wenn sie mit ihrem kranken oder verletzten Tier vor der Türe stehen. Mir geht es nur um die Tiere, und dass es ihnen gut geht und ihnen geholfen wird.


Der KatzenTRaum ist mittlerweile viel mehr als nur ein Gnadenhof für alte und kranke Tiere.Unsere tiermedizinische Erfahrung, Versorgung und Ausstattung ist mittlerweile mit einer kleinen Tierarztpraxis zu vergleichen. Wir besitzen eine Quarantäne und Krankenstation, einen Tierarztraum und Notfallboxen
und bilden uns in der Tiermedizin stetig weiter. Kleinere Operationen werden hier bei uns vor Ort von den Tierärzten durchgeführt.


Warum es uns gibt?
Genau deshalb !

 

Wir bedanken uns bei unserer Caro für diesen leidenschaftlichen Beitrag. Denn für sie ist ihre Arbeit kein Beruf sondern einfach Berufung.

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