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Heute möchten wir euch über einige Veränderungen bei uns informieren. Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass wir mit circa 60 Miezen von unserem gepachteten Bauernhof in unseren neu erbauten Gnadenhof nach Ried bei Bruckmühl umgezogen sind. Viele Monate der Planung und Vorbereitung gingen damit zu Ende. Schon nach kurzer Zeit konnten wir feststellen, dass uns offenbar etwas Großes gelungen war. Unsere Miezen fühlten sich wohl und die Anfragen nach der Aufnahme alter, behinderter oder kranker Katzen häuften sich. So beherbergen wir aktuell über 80 Miezen – eine Zahl, die es gerade noch ermöglicht, sich individuell um jede Katzenseele zu kümmern.
Natürlich sind wir auch stets bemüht, den gesamten Hof im aktuellen Zustand zu erhalten beziehungsweise nach den neuesten Erkenntnissen und Möglichkeiten weiter zu verbessern. Schließlich bedeutet Stillstand meist Rückschritt. Wir sehen es als unsere Aufgabe, uns im Sinne unserer Schützlinge ständig weiterzuentwickeln.
So haben wir zum Beispiel entschieden, die aus Holz bestehenden Innentüren gegen Glastüren auszutauschen. Die Türen entsprachen nicht den von uns genannten Anforderungen, so wurde ein Teil der Kosten vom Lieferanten übernommen. Da wir zunehmend inkontinente Miezen aufnehmen, war die Hygiene mit den nicht fachgerechten Holztüren nicht mehr zu gewährleisten. Jetzt ist absolute Sauberkeit gegeben und unsere besonders neugierigen Miezen wie das Lieserl oder Kater Ramses können nun problemlos das Geschehen in allen Räumen verfolgen.
Vor ein besonderes Problem stellte uns im Spätherbst letzten Jahres das rapide Ansteigen der Zahl an leukosepositiven Katzen. Nachdem feststand, welche Miezen von dieser Immunschwäche betroffen waren, mussten wir sie, um eine Ansteckung zu vermeiden, separieren. So haben wir zwei Bereiche für unsere „Immunis“ geschaffen. Der eigene Bereich für scheue Katzen wurde baulich etwas verändert. Dazu kam ein abgetrennter Gartenbereich, in dem nun nicht nur unser Paul die Sonne genießen kann. Auch im 1. Stock wurde ein neuer Bereich für diese Miezen eingerichtet. In den letzten Wochen kam dort ein weiterer Gartenanteil hinzu, der problemlos über eine Katzenleiter erreichbar ist. Rosa war eine der Ersten, die sich in das neue Gelände wagte. Sollte sich die Zahl der immunschwachen Katzen wieder verringern, können diese Bereiche natürlich auch für Katzen genutzt werden, die zum Beispiel nur ein bestimmtes Futter wie Nierendiät oder Spezialfutter zur Vermeidung von Struvitsteinen vertragen.
Ganz aktuell haben wir uns entschieden, den Teil der Räumlichkeiten auszubauen, der aus finanziellen Gründen bisher leer stand. Hier soll auf circa 120 m² der neue medizinische Bereich entstehen. Seit über einem Jahr werden unsere Katzen meist von unserer festangestellten Tierärztin direkt im Gnadenhof betreut. So ersparen wir Mensch und Tier stressige Fahrten zum Tierarzt. Die Behandlung erfolgt deutlich entspannter im Haus, zudem werden Kosten eingespart. Der bestehende Arztraum ist dafür allerdings eigentlich zu klein, denn bei der ursprünglichen Planung war nicht absehbar, dass eine medizinische Versorgung direkt im Haus möglich sein würde.
In den neuen Räumen findet sich genügend Platz, um uns noch professioneller um die Gesundheit unserer Schützlinge zu kümmern. Während das bisherige Arztzimmer zukünftig für Röntgenuntersuchungen genutzt wird, bietet der neue Untersuchungsraum ausreichend Platz, um sämtliche medizinischen Geräte passend zu platzieren. Zusätzlich gibt es drei Räume zur Separierung, denn hier kann zum Beispiel ein narkotisierter Patient in Ruhe aufwachen. Auch „Dauerpatienten“ wie die hübsche Hildegard können hier bestens versorgt werden: Ihr wird nach einem Unfall täglich die Blase ausmassiert – für das Katzenmädchen nur eine kurze Unterbrechung, dann geht’s sofort wieder in den Garten. Natürlich werden die Räumlichkeiten auch so gestaltet, dass die notwendige Hygiene jederzeit gewährleistet ist.
Ihr seht: Es hat sich einiges getan – und der nun anstehende Umbau fordert uns nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell. Alles, was wir zum Wohle der Katzen tun, ist nur möglich, weil uns viele Katzenträumer schon seit Jahren unterstützen. Jeder Betrag hilft uns dabei, unseren Gnadenhof zu erhalten, so wie jetzt für die Zukunft unserer Schützlinge weiter auszubauen und zu verbessern
Die letzten 6 Monate wurden wir von einer ganz besonderen Mieze in Atem gehalten. Es geht um Kira, die in Rumänien geboren wurde und dort von einem Idioten mittels eines Holzprügels im Alter von wenigen Monaten fast totgeschlagen wurde. Eine Tierfreundin konnte sie halbtot retten, eine Tierschutzorganisation brachte sie nach Deutschland und suchte hier eine Zuhause für immer. Kira hatte allerdings durch die vielen Schläge eine Ataxie, also Koordinationsstörungen der Bewegungsabläufe und weitere neurologische Probleme erlitten. Deshalb wurden wir angefragt und so zog Kira im September bei uns ein.
Nachdem Kiras Zustand eher schlecht war, nahm unsere Betriebsleitung Caro Pech sie als Pflegekatze nach Hause und versuchte ihre Leiden zu lindern. Kiras Zustand verbesserte sich, ihr Gang wurde sicherer und eigentlich waren wir zuversichtlich, dass Kiras Leben einigermaßen normal verlaufen könnte. Doch Mitte Januar der Schock: Kira brach plötzlich zusammen, wurde von Caro sofort in eine Tierklinik gebracht. Hier verbrachte sie einige Tage und Nächte in einer Sauerstoffbox und damit begann ein fast dreimonatiger Leidensweg. Ihre Werte veränderten sich fast täglich und genauso änderte sich auch ihr Befinden. Gute Phasen wechselten sich mit schlechten Phasen ab, auch die Diagnosen wechselten.
Ende Januar dachten wir dann, Kira wäre endlich überm Berg, doch am 13. Februar wieder ein völliger Zusammenbruch. Die Klinikärzte rieten schon länger zu einem MRT, wohlwissend dass dies ein hohes Narkoserisiko bedeuten würde. Deshalb hatten wir dies auch bisher abgelehnt, doch nun war klar. Kiras Leben hing an einem seidenen Faden. Der Neurologe schätzte die Überlebenschance bei einem MRT auf unter 25 % ein, doch es gab keine Alternative mehr. So entschied sich Caro vor Ort nun doch zu einer MRT-Untersuchung, die am nächsten Tag durchgeführt wurde.
Voller Angst und Unruhe wartete Caro nun auf den Ausgang des MRT‘s. Schließlich meldete sich der behandelnde Neurologe und berichtet, dass Kira unter einer besonderen Form von FIP leide, eine Entzündung der Gehirnhaut, die bis zum Rückenmark reicht. Dies wäre aber wohl heilbar. Allerdings schloss er das Gespräch mit der Nachricht, aktuell würde Kira künstlich beatmet werden, sie hätte noch zwei Stunden Zeit, sollte sie bis dahin nicht selbstständig atmen, muss er sie einschläfern! Auf Caro’s Frage, wie den Kiras Chancen stehen würden, bekam sie die Antwort: Bisher hat es keine Katze geschafft!
Doch dann die erlösende Nachricht: Kira atmet und es geht ihr den Umständen entsprechend gut! Endlich kommt Hoffnung auf. Zwei Tage später darf Kira nach Hause, die FIP-Behandlung schlägt gut an. Kira hat in 4 Wochen über ein Kilo an Gewicht zugelegt und kann jetzt, zwar noch etwas wacklig, auch wieder laufen. Sie schmust, schimpft, miaut, alles was eine Katze eben so macht. Und sie folgt Caro nun auf jedem Schritt, die beiden sind ein richtiges Dream-Team.
Was bleibt? Auch wenn Kiras Behandlung knapp 10.000 € gekostet hat, war jeder Euro gut angelegt. Denn ein Mensch hatte Kira unsägliches Leid zugefügt, da haben Menschen auch eine moralische Verpflichtung, alles dafür zu tun, Kiras Leid soweit es uns möglich ist, zu lindern und ihr so ein möglichst glückliches Leben zu ermöglichen! ❤️
Bei uns finden arme, verwahrloste, verletzte, ausgestoßene und dem Tod geweihte Katzen Familienanschluss. Das ist mehr als nur ein warmes Plätzchen, ein gefüllter Futternapf und ein sauberes Katzenklo. Und mehr als tierärztliche Versorgung und Pflege. Unsere Katzen bewohnen den größten Teil unseres Gnadenhofs mit dem darin befindlichen Mobiliar sowie den sonnigen Garten. Unsere Mitarbeiter kümmern sich mit den ehrenamtlichen Helfern hier hingebungsvoll um die Tiere.
Wir wollen unseren Katzen also ein Zuhause schenken - und das ist weit mehr als nur ein "Gnadenbrot"!